Historica Rotenhain e.V.
Verein für Denkmal- und Kulturpflege e.V., gegründet Juli 1997 (Klicken Sie auf das Logo um zur Vereinsseite zu gelangen) Historica Rotenhain e.V. stellt vor:
Alte Burg
Rotzenhahn
Eine Burg – hier bei uns in Rotenhain?
Unsere Vorfahren haben bereits immer vermutet, dass in Rotenhain eine Burg gestanden haben muss. Es dauerte jedoch noch bis zum Jahre 1997, als bei Erdbauarbeiten dann endlich zufällig Mauerreste der „ALTEN BURG“ entdeckt wurden.
Seit diesem Zeitpunkt hat sich auf Anregung der Ortsgemeinde der Verein Historica Rotenhain e.V. u.a. zur Aufgabe gemacht, Grabungsarbeiten durchzuführen, um mehr Licht ins Dunkel der „ALTEN BURG“ zu bringen. Wie sich sicherlich jeder vorstellen kann, ist dies ohne wissenschaftliche Unterstützung und öffentliche Fördermittel nahezu unmöglich. Geschichtliches Die bisherigen Grabungen und Untersuchungen haben ergeben, dass unsere Burg auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren ist. Hierfür spricht auch die erste Erwähnung des Kirchspiels Rotenhain aus dem Jahre 1289. Klar scheint auch zu sein, dass die „ALTE BURG“ nur kurze Zeit in Gebrauch gewesen sein kann, denn sämtliche Funde stammen aus dieser Zeit. Trotzdem steht fest, dass es an der Burg zwei Bauphasen gegeben hat. Wann und warum die Burg nicht mehr genutzt wurde, kann momentan leider noch nicht gesagt werden. Bauliche Fakten Wissenschaftlich ausgedrückt ist unsere Burg eine Turm- und Niederungsburg; der Typ ist eine sogenannte „Motte“. Die Außenmaße betragen 15 x 15 Meter, die Innenmaße 8 x 9 Meter. Nachgewiesen sind bisher weiterhin:
- ein trocken gelegtes Fundament (Mauerdurchmesser 3,5 Meter)
- ein gemörtelter Steinturm (Mauerdurchmesser 3,0 bis 3,5 Meter)
- ein Fachwerkaufbau, aufgesetzt auf dem Steinturm
- ein gemauerter Brunnen
Die Burg war mit einem Graben umgeben. Er war maximal 7,0 Meter breit und 1,5 Meter tief.
Funde
- Die Grundmauern selbst
- Der Brunnen (immer noch funktionstüchtig!)
- Der Schöpfeimer (ausgestellt im Landschaftsmuseum Hachenburg)
- Verkohltes Getreide in einem separaten Getreidespeicher
- Diverse Scherben
- Diverse Metallstücke
- Der Burggraben
- Ein Krug, der der so genannten „Pingsdorfer Ware“ zugeordnet werden kann
- Diverse Feuerstellen und verkohlte Holzbalken
Gibt es eine „Vorburg“?
In der Literatur werden „Motten“ unter anderem so beschrieben, dass sie meist von einer so genannten Vorburg umgeben waren, diese wiederum, wie die Burg selbst, von einem Graben umgeben. Anzeichen hierfür wurden bisher konkret noch nicht entdeckt, aber ein Graben in der Gemeinde- Viehweide südlich von hier könnte zu dieser Vorburg gehören.
Historica wird dies weiter erforschen.
Gibt es einen Geheimgang?
Die Gretchen- Frage überhaupt!
Es wird vermutet, dass zwischen der Rotenhainer Kirche und der Burg ein Geheimgang existieren soll. Leider gibt es der Zeit noch keine genauen Beweise hierfür, da keine schriftlichen Hinweise vorliegen. Durch Grabungen wird zukünftig versucht, konkrete Anhaltspunkte für die Existenz dieses Ganges zu Tage zu fördern.
Existiert ein Hügelgrab?
Es gibt Anlass zur Vermutung, dass sich in unmittelbarer Nähe ein Hügelgrab befindet. Derzeit wird noch nach dem genauen Standort gefahndet.
Entlang des so genannten „Schanzgrabens“ sollen sich weitere Gräber befinden.
Aus welcher Epoche diese stammen ist noch unklar, möglicherweise aus der Hallsteinzeit (750 - 450 v. Chr.)?
Bedeutung der „ALTEN BURG“
Es ist bisher noch nicht eindeutig nachgewiesen, dass der Zweck der Burg darin lag, die damals ansässige Bevölkerung zu beschützen.
Klar ist jedoch, dass die Burg aus der so genannten kaiserlosen Zeit stammt. In dieser Zeit sorgte nicht eine einheitliche Reichsregierung für Ordnung, sondern häufig der jeweils herrschende Graf.
Auch in der heutigen Zeit hat unsere Burg eine Bedeutung: Sie ist die erste Burg dieses Typs, die so freigelegt wurde, wie sie auch ursprünglich genutzt wurde. Eine historische Bedeutung der „ALTEN BURG“ ist somit nicht von der Hand zu weisen.
Warum sind die schönen Natursteine / Grundmauern mit Schotter abgedeckt?
Um den Einsturz der Mauerränder und –ecken zu verhindern, müssen insbesondere im Winter diese Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Des Weiteren sollen die Mauerreste für spätere Generationen konserviert werden, zumal die wissenschaftliche Untersuchung der Mauerreste abgeschlossen ist. Ein weiterer Grund ist, dass ein teilweiser Wiederaufbau - zumindest in Form einer Ruine mit Aussichtsplattform - geplant ist.
Ausblick
Teilwiederaufbau als Burgruine ca. max. 2m über derzeitigem Niveau.
Darin Kinder und Jugendliche integrieren in das Erleben der heimischen Geschichte.
Nutzung als Ausflugspunkt im Rahmen der Wanderwege rund um Rotenhain, Stöffel, Westerwälder Seenplatte, Aussichtsturm Alpenrod etc.
Der Verein
Historica e.V. (Verein für Denkmal- und Kulturpflege) betreut seit der Entdeckung der Fundstelle (1997) die Ausgrabungsarbeiten und übernimmt die fachgerechte Führung von Besuchergruppen und Wanderern rund um die „Alte Burg“.
Er zeichnet verantwortlich für eine Reihe von Baumaßnahmen an der Burg und in der Umgebung („Spennenest“, Infotafeln, Insektenhotel etc.).
Scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen.
Sie erreichen uns unter:
Peter Benner (Vorsitzender)
Am Sportplatz 4
56459 Rotenhain
fon: 02661 949 313
fax: 02661 949 314
Internet: www.rotenhain.de
email: historica@rotenhain.de
Spendenkonto:
SKWW-Sieg | BLZ: 573 510 30 | Kto.: 1 115 450
IBAN: DE88 5735 1030 0001 1154 50